Freitag, 13. Juli 2012

Simon Beckett - Die Chemie des Todes

Die letzten 150 Seiten waren in etwa zwei Stunden durchgelesen. Die ersten 50 innerhalb einer halben etwa. Der Rest, also alles dazwischen, dauerte ein wenig länger. Was im Grunde schon eine gute Annäherung an das Lesevergnügen bei "Die Chemie des Todes" darstellt.

Is' das nich' die Diablo-Schrift?! (Quelle)
Der Titel und die astronomischen Verkaufszahlen (6 Auflagen allein im Erscheinungsjahr!) versprechen ja einiges. Und wie gesagt, die ersten Seiten dieses Krimis enttäuschen auch nicht. Nach der sehr eindringlichen Beschreibung des Fundes der ersten Leiche wird im folgenden geschickt eine unheimliche Atmosphäre erzeugt. Diese ergibt sich aus der Abgeschiedenheit des Settings (einsamer englischer Ort in der Pampa) und dem Gegensatz zwischen Hauptfigur (Dr. David Hunter) und den latent feindlichen bzw. skurrilen Dorfbewohnern.

Im Mittelteil werden mehr Opfer entdeckt und die Hilflosigkeit und Verzweiflung des Dorfes wird zum Hauptgegenstand der Seiten. Insgesamt geht es aber handlungstechnisch kaum vorwärts, außer der Bereitung der obligatorischen Liebesbeziehung und folgenden Entführung der Liebsten des Doktors.

Simon sez: Die! (Quelle)
"Die Chemie des Todes" ist also ein sehr klassischer Krimi. Falsche Fährten, hilflose Polizisten, Endkampf und immer wieder falsche Fährten. Vor allem am Ende, welches unheimlich an Fahrt aufnimmt. Man verschlingt förmlich jede Seite. Der Anfang des Schlussteils ist ein wenig enttäuschend, weil sehr vorhersehbar. Doch - BAM! - falsche Fährte! Und sogar noch auf der letzten Seite wird man auf so eine gelockt, was aus einem happy/bad ending ein bad/happy ending macht (Reihenfolge hat nix zu sagen :-P ). Geschmackssache.

Geschrieben ist das Buch sehr locker flockig. Man pflügt es durch, auch weil die Handlung meist im Mittelpunkt steht. Es gibt kaum Passagen, die den Spannungsaufbau künstlich verlängern. Von einem Triumph der hochklassigen Schreibkunst kann man also nicht sprechen, aber das wollte Beckett sicher auch gar nicht. Fakt ist, dass "Die Chemie des Todes" mitzieht und unheimlich spannend ist.


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