Montag, 20. August 2012

Alben-Reviews - Mini-Edition - Folge 2

Folge 2 der Alben-Reviews. Dieses Mal mit einem schönen Genre-Mix.


Baroness - Yellow & Green (Quelle)
Everybody's Darling in der Hard-Rock/Metal-Szene sind derzeit Baroness. "Yellow & Green" bezieht seinen Namen aus der Marotte der Band, jedes Album nach einer Farbe zu benennen. Und dieses Mal sprossen die Ideen wohl wie nie zuvor, ergo zwei Alben. Wie ist nun das Album? Naja, es ist gut, sehr gut sogar. Aber die "Zukunft des Metals" (laut Spiegel) sind sie damit noch nicht. Die Produktion ist ausgezeichnet und die instrumentelle & klangtechnische Vielfalt sucht auf jeden Fall ihresgleichen. Doch das Fleisch eines jeden Albums sind nun mal die Songs. Fast alle sind im leicht erträglichen 3-5-Minuten-Bereich und es gibt Glanzstücke wie "Take My Bones Away", "March To The Sea", "Eula" und "Back Where I Belong". Es gibt aber auch belanglose Songs, deren Namen mir logischerweise entfallen sind. Insgesamt punktet das Album jedoch mit Abwechslungsreichtum und (in der Mehrzahl) gut gemachten Songs.

Chemical Brothers - Don' Think
(Quelle)
Schon etwas länger auf dem Markt (Anfang 2012) ist "Don't Think" von den Chemical Brothers. Die haben ihre Live-Show der vergangenen Jahre auf einen Silberling gebannt und bieten so einen schönen Überblick über die drei letzten Alben (+ Hits). Alle Songs gehen wie üblich ineinander über und werden zusammen mit einer guten Anlage zu einer Klangwaffe, welche Erdbeben auslösen könnte. Ich mag "Don't Think" aber vor allem auch deswegen sehr gerne, weil mir das letzte Studioalbum der Chemikanten-Brüder mit seinen langen Klangcollagen ausgenommen gut gefallen hat. Diese kommen auch live kraftvoll. Natürlich sind bei der klanglichen Darbietungen keine großen Überraschungen zu erwarten und die visuellen Effekte sind auf CD naturgemäß sehr schwer zu transportieren. Aber allein der MG-ähnliche Soundeffekt auf "Don't Think / Out Of Control / Setting Sun" und die immer höher und schriller werdende Sirene bei "Believe" bringen die Megalomanie und Grandiosität eines CB-Live-Konzerts sehr gut rüber.

Bohren und der Club of Gore - Beileid (Quelle)
Im Kampf um den Preis für die Band mit dem bescheuertesten Namen führt nie ein Weg an "Bohren und der Club of Gore" vorbei. Diese haben letztes Jahr eine kleine EP namens "Beileid" veröffentlicht, welche aus drei Stücken besteht und von ihnen selbst als "Doom Jazz" klassifiziert wird. Man muss es eigentlich gehört haben, um sich einen Reim drauf zu machen. Fast immer instrumental, liefern Bohren ultralangsame Ambient-ähnliche Musik ab, die schon viele Leute an die Musikstücke in "Twin Peaks" erinnert hat. Da auch das kaum jemandem was sagen wird, bleibt eigentlich nur zu sagen, dass Bohren einzigartig wie kaum eine andere Band sind und einen derartigen Status in der Musikwelt haben, dass das erste Stück mit Gesang Mike Patton von Faith No More vorbehalten blieb.

Bloodhound Gang - Hooray For Boobies
(Quelle)
Ein ähnliches Niveau mit noch höherem Anspruch erreicht ja bekanntermaßen die Bloodhound Gang. 1999 erschien "Hooray For Boobies" mit der schrecklich nervenden Single "The Bad Touch". Entsprechend schnell vergessen war das Album dann auch. Aber eine Begebenheit bei "Rock Im Park" rief mir diese Platte wieder zurück ins Gedächtnis und ich traute mich, abermals reinzuhören. Es ist immer noch eine ganze Menge Schund zu hören. Nicht lyrisch, sondern musikalisch. Den Bloodhound-Gang-Fan, welcher die Band aufgrund ihrer literarisch wertvollen Ergüsse schätzt, will ich sehen. Aber nichtsdestotrotz sind drei, vier Perlen der Nu-Metal-Zeit zu finden, welche guter Laune ganz sicher nicht abträglich sind. Als da wären: "I Hope You Die", "Mope" (supergeil!) und "Yummy Down On This" (supergeil!). Bei mir ist noch "Along Comes Mary" auf dem Album. Vier! Reicht aber auch. Man muss ja nicht alles toll finden. Nur das tolle.

Ratatat - LP4 (Quelle)
Auch perfekt zum nicht ganz so schläfrigen Chillen ist "LP4" von Ratatat geeignet. Ratatat verbinden reichlich Elektro-Schnick-Schnack mit grotesk verzerrten Gitarrenlinien, Drums und verträumten Beats. Ich denke zumindest bei den Songs meist an Sommer, Sonne, grüne Wiesen und gute Laune. Insgesamt ist die Musik relativ lightweight, wie die Bodybuilder unter uns sagen. Aber gerade deshalb ist sie zum Ausspannen so gut geeignet. Und auch hier gilt wieder: Einen Eindruck gewinnt man nur, indem man einen Druck (harhar) auf die Maustaste betätigt. Und zwar auf diese Links im nächsten Satz. Ja, ich muß die Seite vollbekommen. Deswegen kommen die Links gleich. Die Songs, die ich verlinke sind folgende: "Neckbrace" und "Drugs".

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